Perfekt manikürte Hände und ein extravaganter Nagellack gehören ebenso wie das passende Paar Schuhe zu einem perfekten Look. Kein Wunder also, daß auch die Kosmetikbranche den großen Hype um Nagellacke für sich entdeckt hat und uns jede Saison auf´s Neue mit interessanten, ausgefallenen Farbkreationen inspiriert. Wie gut die Nagellack der teuren Marken aber tatsächlich sind und ob günstige Alternativen aus dem Drogeriemarkt qualitativ mithalten können, zeigt ein aktueller Test der Stiftung Warentest, in welchem 26 Lacke verschiedener Hersteller miteinander verglichen wurden. Eines sei jetzt schon gesagt: Jeder zweite Nagellack fällt in Sachen Haltbarkeit durch.
Im Versuch nahmen sich zehn Probandinnen je ein Produkt unter die Lupe und lackierten sich in einem Zeitraum von zwei Wochen die Fingernägel: nach drei Tagen, nach fünf und nach sieben wurden die Nägel frisch lackiert. Darüber hinaus prüften die Testdamen die Nagellacke im Hinblich auf Deckkraft, Glanz und Haftbarkeit,wobei Glanz und Deckkraft bei fast allen Lacken als gut oder sogar sehr gut beurteilt wurden.
Die Probandinnen gingen wie im Alltag ihren üblichen Beschäftigungen nach, wirbelten im Haushalt, tippten am Computer oder trainierten im Fitnessstudio. Hinzu kam für alle eine Sonderaufgabe im Labor: Sie mussten mit den lackierten Fingern in Kieselsteinchen wühlen. Alle Lacke erwiesen sich in dieser Prüfung als recht widerstandsfähig.
Fünf Tage sollte ein guter Lack halten
Anders bei der Haltbarkeit: Nur jeder zweite Nagellack haftet gut, darunter auch die meisten, die mit Langzeitwirkung werben. Versprechen wie Halt bis zu sieben oder gar bis zu zehn Tage sind aber deutlich zu hoch gegriffen. Das könnte höchstens gelten, wenn man mit den frisch lackierten Nägeln bewegungslos auf dem Sofa sitzen bliebe. Fünf Tage sollte ein guter Nagellack mindestens halten, die mit Langzeitwirkung, long lasting, etwas länger. Alle mit der Note gut bei der Haltbarkeit haben das geschafft.
Ein Traum: Trocken in Sekunden
Nagellack darf erst belastet werden, wenn er durchgetrocknet ist. Nach dem Lackieren warteten die Probandinnen die vom Hersteller angegebene Trocknungszeit ab, zum Beispiel 45 Sekunden bei Astor Quick‘n Go. Bei anderen Lacken, die keine Angaben zu sekundenschnellem Trocknen machen, ließen sie zehn Minuten verstreichen. Dann zogen sie weiße Baumwollhandschuhe an und ballten 20-mal die Fäuste. Danach wurden Nägel und Handschuhe inspiziert. Trotz Wartens gab es meist deutliche Abrieb- oder Gewebespuren auf den lackierten Nägeln oder Farbspuren in den Handschuhen.
Fazit: Nach Sekunden, wie versprochen, waren die schnell trocknenden Lacke nie trocken.
„Jeder zweite Nagellack hält nur befriedigend oder schlechter und verfehlte damit oft ein gutes Test-Qualitätsurteil. Viermal reichte es nur zum Ausreichend.“
„Teuerster Lack nur befriedigend. “Ein weit verbreiteter Irrtum: Guter Nagellack muss teuer sein. Der Test beweist: Ab 18 Cent pro Milliliter ist ein gutes Produkt zu bekommen – und zwar der „p2“ der Drogeriemarkt-Kette dm. Bei Nobelmarken wie Chanel und seinem getesteten Produkt ist der Nagellack zum Beispiel nicht besonders haltbar und schwierig zu entfernen und kommt deswegen über ein befriedigend nicht hinaus.
Der gesamte Test ist in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift „test“ erhältlich. Einen Auszug aus dem Test gibt es hier: